Norbert Müllert und andere entwickelten die Methode aus der Arbeit mit Bürgerinitiativen, um Beteiligungsmöglichkeiten von Bürgern an gesellschaftlichen Prozessen zu vergrößern. Jungk wendete
sich damit gegen Planungszentralismus.
Grundgedanke: Betroffene sind Expertinnen für das Problem, an ihren Erfahrungen und Bedürfnissen setzt unsere Moderationsarbeit an.
Menschen nehmen die Regelung ihrer Arbeits- und Lebensverhältnisse selbst in die Hand.
In den 3 Phasen der Zukunftswerkstatt (Kritik - Utopie - Umsetzung) entzerren wir das "normale" Vorgehen beim Lösen von Problemen. In den üblichen Problemlösungs-verfahren denkt der „Innere
Zensor“ immer mit. „Das geht sowieso nicht!“, „Bleib realistisch!“, Orientiere dich am Machbaren!“ sind die Sätze, mit denen wir uns innerlich konfrontieren. Dies führt dazu, dass manche guten
Ideen nicht geboren werden.
Aus Sicht aller Beteiligten werden Schwierigkeiten und Probleme benannt und Zusammenhänge gesichtet, ggf. die eigenen Verwicklungen sichtbar gemacht. Dies führt machmal zu kathartischen Effekten. Bei Bedarf erweitern wir diese Phase zur Bestandsaufnahme: Was soll anders werden? Und was ist gut und erhaltenswert?
Ziel der Phase ist es zu erkennen: Wo drückt der Schuh? Wo ist Bedarf für Veränderung?
Ohne den allgegenwärtigen Pessimisten im Kopf ("das funktioniert ja sowieso nicht", "dafür gibts ja kein Geld" etc.) werden hier neue Ideen produziert, utopische Modelle entworfen, können Sie
gemeinsam „rumspinnen“. Es geht um das Wünschenswerte!
Ziel dieser Phase ist es, sich wünschbare Zukünfte möglichst konkret auszumalen – denn nur, wenn man Wünsche sieht und benennt, können sie aufgegriffen und vielleicht sogar verwirklicht werden. Außerdem werden die Hintergründe und Bedürfnisse aller Beteiligten zum Thema und tragen so zur konstruktiven Bearbeitung von Meinungsunterschieden bei. Gemeinsame Werte, Leitbilder und Ziele werden deutlich und spürbar.
Wieder auf dem Boden der Wirklichkeit werden nun realisierbare Ideen aus den Utopien geschält, Umsetzungsprojekte ausgewählt, die Umsetzung geplant und erste Schritte verabredet. Hier geht es um die Balance zwischen dem Mut, Träume und Hoffnungen ernst zu nehmen, und dem bodenständigen Pragmatismus, den es für die Realisierung der neuen Ideen im Alltag braucht.
In jedem Schritt wird an den Erfahrungen der TeilnehmerInnen angesetzt. Die neugierige Moderation gibt Struktur, unterstützt, fördert Bedürfnisse und Gedanken
der Einzelnen zu Tage.
Visualisierung ist demokratisch, unterstützt effektives Arbeiten und dokumentiert den Prozess.
Kreative Verfahren und Arbeitsweisen zur Förderung der Kreativität werden zur Ideenfindung genutzt.
In der Umsetzungsphase geht es um Projektmoderation für eine Weiterarbeit mit Herz und Hirn, Hand und Fuß.